Die Spieler und Trainer der D1-Jugend befinden sich aktuell auf der Zielgeraden der Saison. Im vorletzten Spiel traf man auf den unangenehmen Gegner der Spielgemeinschaft Gersprenztal IV. Das Hinspiel wurde auf Kunstrasen mit 0 :1 verloren, und man hatte die schlechten Erinnerungen bezüglich der extrem robusten Spielweise des Gegners im Hinterkopf. Aufgrund von Abwesenheiten hatte man im Rückspiel am 18.05. gerade einmal einen Auswechselspieler auf der Bank. In der Vergangenheit waren diese Spiele, in denen wir mit wenig Personal aufliefen, aber komischerweise unsere besten.
Die Trainer stellten die Jungs auf 60 intensive Minuten ein, in denen es sicherlich auch die ein oder andere Unterbrechung geben könnte. Jeder war gefordert, über seine Leistungsgrenze hinauszugehen, denn mit nur einem Auswechselspieler hatten wir nicht viele Alternativen. Innerhalb der ersten 30 Minuten merkte man sofort, was die Uhr geschlagen hatte: Der Gegner ging sehr hart in die Zweikämpfe. Die ersten Blessuren und blauen Flecken mussten mit Eis behandelt werden.
Die Kicker vom Geißberg stellten jedoch relativ schnell fest, dass unsere Abwehr nicht die schnellste war, und konnten mit schlauem Passspiel das 1:0 erzielen. Die Jungs spürten bald, dass heute ein Sieg drin war, und setzten die Marschroute der Trainer perfekt um. In der zweiten Halbzeit war jedoch klar, dass man mit einem weiteren Tor nachlegen musste. Der Gegner kam immer öfter vor unser Tor, und das Aluminium rettete uns zwei Mal vor dem Ausgleichstreffer.
Jetzt kam die berühmte „zweite Luft“ in der Mannschaft, und das 2:0 rettete uns den Sieg gegen einen teilweise unfair agierenden Gegner. Nach dem Spiel herrschte Erleichterung über einen hart erkämpften, aber verdienten Sieg.
Am 22.05. stand dann das Saisonfinale gegen Gersprenztal III auf dem Zettel. In der Tabelle gab es zwar kein Auf und Ab mehr, trotzdem wollte man sich mit einer guten Leistung aus der Saison verabschieden. Auf dem Papier war Gersprenztal sicherlich die überlegenere Mannschaft, aber durch Willen und Kampfgeist ist auch hier Zählbares zu holen.
Das Spiel lässt sich so zusammenfassen: Erste Halbzeit hui, zweite Halbzeit… ihr kennt das passende Wort. Aber der Reihe nach: Die ersten 30 Minuten waren schön anzusehen. Es war eine hart umkämpfte erste Halbzeit, in der keine der Mannschaften Geschenke verteilte. Es wurde um jeden Millimeter des Rasens gekämpft und beide Seiten hatten die Chance, das erste Tor zu erzielen.
Leider konnte dies in der zweiten Halbzeit nicht fortgeführt werden, da wir im Mittelfeld und in der Verteidigung zu nachlässig waren. Im Sturm konnten die drei Chancen nicht im gegnerischen Tor untergebracht werden, und somit stand zum Abschluss des Tages leider ein 0:3 auf der Georgenhäuser Anzeigetafel.
Abschluss ist ein guter Gedanke zu dem, was jetzt noch folgt: Zum Schluss der Saison gab es noch eine „traurige“ Nachricht. Unser Trainerteam hat sich dazu entschlossen, nach der Saison aufzuhören. Nach so vielen Jahren auf dem Platz, Zeiten des Trainings, Spielen am Wochenende und und und… ist es irgendwann mal an der Zeit.
So ein Trainerjob fordert viele Entbehrungen, gerade im Hinblick auf die Familie. Natürlich ist die Entscheidung für die Jungs sehr schade, sind einige doch schon seit der F-Jugend mit dem Trainerteam Seite an Seite. Andererseits kann man die Entscheidung auch verstehen, dass irgendwann dieser Zeitpunkt kommt. Ein Großteil der Mannschaft und der Eltern ist über diesen Zeitraum zu einer Einheit zusammengewachsen. Eine Handvoll Spieler wird den Verein verlassen, der Großteil wird an Bord bleiben. Die Weichen für die neue Saison sind vom Vorstand gestellt, und wir hoffen, dass der Verein nächstes Jahr wieder von einer tollen Runde berichten kann.
Lieber Volker, lieber Ulli, lieber Joe: Die Jungs und die Eltern sagen Danke für die tolle Zeit mit euch. Sicherlich war es nicht immer einfach, alles unter einen Hut zu bekommen. Wer fährt mit wem, wer macht Schiedsrichter, wo sind die fehlenden Trikots, wer kann dies, wer kann das – nur ein Bruchteil von dem, was wöchentlich so auf der Agenda steht. Als Trainer ist man Motivator, Ausbilder und auch manchmal der Schwamm, der alles abbekommt.
Wir haben zusammen gewonnen, verloren und eine wunderbare Meisterschaft in der Saison 23/24 gefeiert. Lasst uns die schönen Erinnerungen im Geiste behalten – und vielleicht sprechen wir in 10 bis 15 Jahren, wenn unsere Jungs erwachsen sind, wieder über die Zeiten von früher.
Der Verfasser dieser Zeilen verabschiedet sich jetzt auch von seinem Tun. Es war schön mit euch – bis bald mal wieder 😊.